Profite gegen Tierwohl – Hähnchenmast in Groß Munzel

50.000 Küken werden gekauft und gemästet – 8 mal pro Jahr!
Ergebnis: 400.000 Masthähne pro Jahr

1 Masthahn wiegt nach der Mast nach 42 Tagen ca. 2 kg
400.000 Tiere wiegen 800.000kg

Auszahlung beim Schlachtbetrieb: Pro kg etwa 1€
Davon gehen die Betriebskosten ab: Ankauf Küken. Kraftfutter. Energie, Wasser, Abwasser. Medikamente. Gebäudemanagement. Büroarbeit. Tägliche Kontrolle. Ausstallung.

Nettoverdienst pro Kilogramm ca. 0,2 €; Jahresverdienst ca. 160.000€

Tierische Qual: Auf 1 Quadratmeter stehen 13 ausgewachsene Tiere!
Jedes Tier hat 769 cm², etwas mehr als ein DIN A4 Blatt.

Information, Quellen: Internet

Lokales Bündnis ContraIndustrieHuhnBarsinghausen CIHB, BUND, NABU

Hähnchenmast ist ein Klimakiller

Hochleistungstiere in der konventionellen Massentierhaltung brauchen Kraftfutter- das ist kein normales Körnerpickfutter, sondern es enthält neben dem eiweißarmen Getreide zusätzlich pflanzliches Eiweiß – das sind Soja-Produkte. Aus diesem Eiweiß stellt das Tier dann eigenes Eiweiß her – Brustfleisch, Keulen usw. Soja wird meistens in Brasilien eingekauft. Die direkten und indirekten Emissionen aus der Tierhaltung in Deutschland summieren sich auf gut 120 Mio. t CO2-Äquivalente im Jahr. Wollen wir die Pariser Klimaziele in der Landwirtschaft erreichen und die Vorgaben des Klimaschutzgesetzes erfüllen, muss der Tierbestand bis 2045 mindestens halbiert werden.

Hähnchenmast begünstigt multiresistente Erreger
Schutzimpfungen durch Antibiotika nehmen in der Geflügelproduktion einen hohen Stellenwert ein: Sie dienen der Vorbeugung und Bekämpfung von Infektions- und Zoonoseerregern sowie von Tierseuchen. Beim Menschen stellen Ärzte immer mehr Resistenzen gegen Antibiotika fest und können dann nicht mehr helfen – die Krankheitserreger sind immun geworden. Deshalb muss der Einsatz von Antibiotika auch in der Tiermast extrem reduziert werden.

Hähnchenmast in der Agrarfabrik – das ist das Gegenteil von Tierwohl: Aus 50000 auf engstem Raum eingesperrten Küken werden ausgewachsene Hähnchen, die eng gedrängt auf ihrem Kot leben müssen. Eine Stallreinigung erfolgt erst, wenn neue, frische Küken einziehen.

Ohne diese Hähnchenmast funktioniert der Megaschlachthof in Wietze nicht. Etwa 400 Mäster aus ganz Norddeutschland beliefern diese Schlachtfabrik: Verarbeitung von 27.000 Hähnchen pro Stunde, das ist die maximale Schlachtkapazität. Pro Tag  bis zu 432.000 Tiere, das sind 134 Millionen784 Tausend pro Jahr. Meisterleistung der Technik:  7,5 Hähnchen pro Sekunde.

Wir fordern:
Tierhaltung nur im Ökologischen Landbau, kein Soja mehr aus Übersee, denn es trägt eine Mitschuld an der Zerstörung des Amazonas-Urwaldes.

Hühnerfleisch nur aus biologischer Produktion – z.B. Bioland, Demeter, Naturland, ..

Stark reduzierte Tierproduktion mit ausschließlich einheimischen Futtermitteln. Stärkere Förderung des einheimischen Anbaus von Eiweißpflanzen für Kraftfutter: Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen sowie Raps, Klee, Luzerne und Wicken. Einheimisches Eiweiß für Kraftfutter, selbst Soja wird schon bei uns geerntet.

Lokales Bündnis  ContraIndustrieHuhnBarsinghausen CIHB, BUND, NABUas große Fressen:

Das große Fressen

Jedes Jahr werden in Deutschland 600 Millionen Hähnchen geschlachtet. Die Hähnchen hatten nur ein kurzes Leben: 32 bis 46 Tage

Elterntierfarmen liefern die Eier. Eine der 6 Farmen von Fa. Wesjohann: 40.000 Elterntiere
Brüterei: Ein Betrieb allein kann 500.000 Küken täglich liefern; 5 Betriebe gehören Wiesenhof
Mästerei: Alle fünf Wochen bringt ein LKW ca. 50.000 frisch geschlüpfte Küken nach Groß Munzel. Die piepende „Lebendware“ hockt in genormten Plastikkisten- nach ihrer Bronchitisimpfung.
Die meistgenutzte Hähnchenzüchtung heißt: ROSS 308, wird global gezüchtet: Riesenbruststücke und   Keulen; allein nicht überlebensfähig.

Ross 308 frisst etwa 4 Kilo Kraftfutter plus Mineralien Vitamine Spurenelemente , nimmt täglich 56 g bis 58 g zu (Futterverwertung 1: 1,6 bis 1: 1,7) Endgewicht bis drei Kilo. Zunahme: So viel und schnell wie kein anderes Nutztier: Schweine müssen drei Kilo fressen, um ein Kilo Fleisch anzusetzen; Kühe, je nach Gewicht und Alter zwischen acht und zehn Kg!
Ende der Mast: Ausstallen – das heißt: Alle einfangen – riesengroßer Stress – und ab in die. Plastik-Normkisten mit jeweils etwa 50 Tieren  eine „spannende Handarbeit“.

Zum Schlachten geht es in den Plastikkisten auf einem großen LKW dann nach Wietze in den Megaschlachthof, die größte Hähnchen-Schlachterei Europas: Täglich über 200.000 Tiere – diese Produktion wurde in 2010 mit 6,5 Millionen Euro vom Land Niedersachsen und weiteren 800.000 Euro von der schwarz-gelben Bundesregierung subventioniert.

Die Brust für Europa, viel Keule und der ganze Rest geht nach Afrika und Asien: Knochengerüst, Hühnerbeine, Hühnerfüße und Hühnerflügel – wer mag das kochen und abnagen? Fragen sie z.B. Geflüchtete aus Ghana oder Nigeria, dann werden sie hören, wie durch billige Hühnerteile aus der EU  Hunderttausende von Geflügel-Kleinbauern ihre Existenz verloren haben !

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